Geschichte
Die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, gegründet durch Zusammenschluss von 17 Gemeinden zu einer Gebietskörperschaft, im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahre 1972. Zusammen mit den nach wie vor rechtlich selbständigen Ortsgemeinden werden Aufgaben für mehr als 17.000 Einwohner übernommen.
Das Gebiet der Verbandsgemeinde ist nahezu identisch mit dem ehemaligen Landkreis Zweibrücken, der 1972 aufgelöst und im Landkreis Pirmasens, heute Landkreis Südwestpfalz, aufgegangen ist. Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung ist das ehemalige Verwaltungsgebäude des früheren Landratsramtes und befindet sich in der kreisfreien Stadt Zweibrücken.
Im grenzüberschreitenden Viereck der Städte Pirmasens, Homburg, Zweibrücken und Bitché/Frankreich, dehnt sich die Verbandsgemeinde im Süden bis zur französischen Grenze aus. Im Norden erstreckt sie sich über die Sickinger Höhe und grenzt an den westlichen Teil des Landkreises Kaiserslautern. In schmaler Form, auf einer Länge von ca. 40 km bedeckt sie ca. 12.500 ha.
Durch die Nähe zu diesen Städten haben sich die Gemeinden der Verbandsgemeinde als Wohngemeinden entwickelt. Dies belegen die vielen in den letzten Jahren erschlossene Baugebiete. Obwohl die Landwirtschaft in vielen Orten an Bedeutung verloren hat, sind viele Orte und insbesondere die Landschaft noch landwirtschaftlich geprägt. Der besondere Reiz liegt in einer von vielen Tälern durchschnittenen Hügellandschaft mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzung. Die Aufstiege von den Tälern zu den Höhen sind meist bewaldet.
Wohnortnahe Arbeitsstätten sind in mittelständigen Unternehmen und Handwerksbetrieben vorhanden. In den Städten Zweibrücken, Pirmasens, Homburg, Neunkirchen und Kaiserslautern arbeiten jedoch viele Pendler aus der Verbandsgemeinde. Gute Verkehrsverbindungen, insbesondere die Autobahnen A 8 im Süden der Verbandsgemeinde sowie Anbindungen an die A 6, die A 62 und die B 10 kommen den Arbeitnehmern entgegen.
Die Geschichte des „Zweibrücker Landes“ reicht weit in die Anfänge des Abendlandes zurück. Zahlreiche Römersiedlungen, deren Überreste heute noch erhalten sind, zeugen von einer bewegten Vergangenheit. Das Wirken des St. Pirminius hat mit der Klostergründung in Hornbach und mit der Errichtung von Filialen im ganzen Zweibrücker Land das geistige, religiöse und kulturelle Leben der Region geprägt.
Baudenkmäler zeugen von dieser Vergangenheit. Die Stadt Hornbach mit der historischen Stadtmauer und der Klosteranlage, in dessen Mauern ein Hotelbetrieb und ein Historama entstanden sind, Burgruinen in Wiesbach und Großbundenbach, die spätgotische Martinskirche in Großbundenbach mit ihren wiederentdeckten Fresken und die Kirche in Wiesbach mit den alten Rittergräbern, stellen ein bedeutendes geschichtliches Erbe dar.
Zahlreichen Kriege hinterließen ihre Spuren. Durchziehende Heere plünderten, zerstörten und brandschatzten immer wieder Dörfer und Städte. Der Bevölkerung wurden unzumutbare Kontributionen auferlegt. Im Dreißigjährigen Krieg war unsere Gegend Tummelplatz vieler Kriegsscharen, die großes Leid über die Bevölkerung brachten. Armut und Verwüstung machte sich im Land breit. Chroniken berichten von dem Wüten der Pest, die die Bevölkerung fast ausgerottet hätte. So war Hornbach von 1636 bis 1639 eine menschenleere Stadt. Mit der Zerstörung des Schlosses Karlsberg bei Homburg im Jahre 1794 endete diese grausame Zeit.
Von April 1816 bis zum Versailler Vertrag im Jahre 1919 gehörte das heutige Verbandsgemeindegebiet wie auch der Saarpfalzkreis zu Bayern. Der Sitz dieses „Bayerischen Rheinkreises“, ab 1884 unter dem Namen Regierungsbezirk Pfalz bekannt, befand sich in Speyer. Die Landeshauptstadt war München. Grenzen wurden damals neu gezogen, Dörfer und Menschen von ihren gewachsenen Beziehungen abgeschnitten und mehrmals in die Fremde vertrieben. Die Stadt Hornbach war von ihrem historisch gewachsenen Umland völlig abgeschnitten und die Gemeinden im Norden waren lange Zeit dem Saarland zugeschlagen.
Die Folgen der zerstörerischen deutsch-französischen Kriege, angefangen von den Reunionskriegen des Sonnenkönigs bis zum 2. Weltkrieg, waren bis vor wenigen Jahren noch sichtbar. Als Reste des Westwalls finden wir heute noch vereinzelte Befestigungsanlagen entlang der Grenze zu Frankreich, die heute wegen des Abbaues der Grenzanlagen als Grenze gar nicht mehr erkennbar ist.
Dass sich die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land zu einem gut funktionierenden Gemeinwesen entwickeln konnte, verdankt sie vor allem dem unermüdlichen Eifer und Engagement ihrer Bürger. Die Dorferneuerungsmaßnahmen, sowie der Ausbau einer modernen Infrastruktur mit Ver- und Entsorgungsanlagen, dem Bau von Turnhallen, Sportstätten, Schulen und Kindergärten, haben die Attraktivität der Gemeinden gestärkt.
Erholungs- und Freizeiteinrichtungen wurden in den letzten Jahren in allen Gemeinden geschaffen. Kulturelle Veranstaltungen und viele Freizeit- und Sportangebote der unzähligen Vereine in den Gemeinden haben einen festen Platz im Veranstaltungskalender.
Ein besonderer Anziehungspunkt ist das Warmfreibad der Verbandsgemeinde in der Gemeinde Contwig im Schwarzbachtal.